Laura Dahlmeier – Die außergewöhnliche Biathlon-Legende und Gipfelstürmerin aus Bayern
Laura Dahlmeier ist eine der bekanntesten und erfolgreichsten Biathletinnen, die Deutschland je hervorgebracht hat. Geboren am 22. August 1993 in Garmisch-Partenkirchen, wurde sie schon früh durch ihre Entschlossenheit, Zielstrebigkeit und ihre außergewöhnliche mentale Stärke bekannt.
Ihre Karriere im Wintersport war von Präzision, Willenskraft und Leidenschaft geprägt – Eigenschaften, die sie nicht nur zu Olympiasiegen führten, sondern auch zu einer Symbolfigur für Disziplin und Authentizität machten. Nach ihrem frühen Rücktritt aus dem Profisport entdeckte sie ihre Liebe zu den Bergen neu und wurde Bergführerin – ein weiterer Beweis dafür, dass sie nie Stillstand kannte.
Diese Biografie zeigt Laura Dahlmeier Lebensweg – vom talentierten Mädchen aus Bayern zur zweifachen Olympiasiegerin, Weltmeisterin und schließlich zur leidenschaftlichen Alpinistin, die auch nach dem Sport ihren eigenen Weg ging.
Frühe Jahre und Weg zum Biathlon
Laura Dahlmeier wuchs in den bayerischen Alpen auf, umgeben von Bergen, Schnee und Natur. Schon als Kind liebte sie den Wintersport. Ihre Eltern unterstützten sie von Beginn an, und früh zeigte sich ihr außergewöhnliches Talent.
Bereits im Grundschulalter fuhr sie Ski, nahm an kleinen Wettkämpfen teil und begeisterte ihre Trainer durch ihre Zielstrebigkeit. Mit etwa sieben Jahren begann sie mit dem Biathlon – einer Sportart, die Laufen und Schießen vereint und höchste Konzentration erfordert.
Im Jugendalter folgten erste Erfolge bei regionalen Rennen. Ihr Durchbruch kam mit der Teilnahme an nationalen Jugendmeisterschaften, bei denen sie mehrfach gewann. Durch Fleiß, Disziplin und Ehrgeiz schaffte sie den Sprung in den deutschen Nachwuchskader.
Ihr Talent blieb auch im Weltverband nicht unbemerkt. Bei den Junioren-Weltmeisterschaften gewann sie mehrere Medaillen und bewies, dass sie nicht nur eine Läuferin, sondern auch eine außergewöhnlich ruhige Schützin war – eine seltene Kombination im Biathlon.
Weltcup-Debüt und Aufstieg zur Elite
Laura Dahlmeier debütierte in der Saison 2012/13 im Biathlon-Weltcup. Schon in ihren ersten Rennen zeigte sie, dass sie das Potenzial hatte, ganz vorne mitzumischen. Im Weltcupzirkus galt sie schnell als „das große deutsche Talent“.
Ihr erster Weltcup-Sieg kam 2015 – ein Moment, der sie endgültig in die Weltspitze katapultierte.
Was Dahlmeier von vielen anderen Athletinnen unterschied, war ihr perfektes Gleichgewicht zwischen physischer Stärke und mentaler Ruhe. Selbst unter größtem Druck schaffte sie es, am Schießstand fokussiert zu bleiben. Ihre außergewöhnliche Schießleistung war oft der entscheidende Faktor für ihre Siege.
Schon bald wurde sie Stammmitglied des deutschen Frauenteams und war bei Staffelrennen ebenso wertvoll wie in Einzelrennen. Sie entwickelte sich zur Teamführerin – eine Athletin, die Verantwortung übernahm und andere motivierte.
Der Weg zur Weltmeisterin
Die Jahre 2015 bis 2017 waren die erfolgreichsten ihrer Karriere. Laura Dahlmeier gewann Medaille um Medaille bei Weltmeisterschaften und Weltcuprennen.
Besonders in Hochfilzen 2017 schrieb sie Biathlon-Geschichte: Sie gewann fünf Gold- und eine Silbermedaille bei nur einer Weltmeisterschaft – eine Leistung, die bis heute einzigartig ist.
Sie triumphierte in nahezu jeder Disziplin: Sprint, Verfolgung, Massenstart, Einzel und Staffel. Diese Vielseitigkeit machte sie zur komplettesten Biathletin ihrer Zeit.
In der Saison 2016/17 gewann sie zudem den Gesamtweltcup, die Einzelwertung und die Verfolgungswertung – ein Beweis für ihre konstante Topform über die gesamte Saison.
Trainer, Fans und Experten lobten ihre Präzision, ihren taktischen Überblick und ihre Bescheidenheit. Trotz des großen Erfolgs blieb sie bodenständig – sie mied übermäßige Öffentlichkeit und konzentrierte sich lieber auf das Wesentliche: Leistung, Training und Natur.
Olympische Spiele 2018 – Die Krönung einer Karriere
Bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang erreichte Laura Dahlmeier ihren sportlichen Höhepunkt.
Gleich im ersten Wettkampf, dem Sprint über 7,5 Kilometer, gewann sie die Goldmedaille. Zwei Tage später sicherte sie sich auch im Verfolgungsrennen über 10 Kilometer Gold – als erste Biathletin in der Geschichte, die beide Wettbewerbe bei denselben Spielen gewann.
Im Einzelrennen über 15 Kilometer kam noch eine Bronzemedaille hinzu.
Damit wurde sie zu einer der erfolgreichsten deutschen Wintersportlerinnen ihrer Generation.
In Deutschland feierte man sie als nationale Heldin – ihre Bilder gingen um die Welt, und sie wurde zum Symbol für Leistungsstärke, Konzentration und Fairness.
Doch schon damals spürte Laura Dahlmeier, dass sie innerlich nach neuen Herausforderungen suchte.
Rücktritt mit 25 – Ein bewusster Neuanfang
Im Mai 2019 überraschte Laura Dahlmeier die Sportwelt mit der Ankündigung ihres Rücktritts – im Alter von nur 25 Jahren.
In einem offenen Statement erklärte sie, dass sie „nicht mehr die hundertprozentige Leidenschaft“ verspüre, die nötig sei, um auf höchstem Niveau weiterzumachen.
Der Leistungssport, so erklärte sie, habe ihr unendlich viel gegeben, aber auch viel gefordert. Sie wollte ihrem Körper und Geist eine Pause gönnen und neue Wege einschlagen.
Dieser Rücktritt löste Bewunderung aus – kaum eine Spitzensportlerin hatte den Mut, auf dem Höhepunkt ihrer Karriere aufzuhören, um sich selbst treu zu bleiben.
Leben nach dem Biathlon – Vom Stadion auf die Gipfel
Nach dem Ende ihrer Biathlonkarriere suchte Laura Dahlmeier nach einem neuen Lebensinhalt – und fand ihn dort, wo sie herkam: in den Bergen.
Schon immer hatte sie eine tiefe Verbindung zu den Alpen, kletterte und wanderte seit ihrer Jugend. Nun begann sie, diesen Weg professionell zu gehen. Sie startete bei Berglauf-Wettkämpfen, absolvierte extreme Trailrennen und gewann mehrere alpine Wettbewerbe, unter anderem den Zugspitz-Basetrail.
Parallel begann sie eine anspruchsvolle Ausbildung zur staatlich geprüften Berg- und Skiführerin. Diese Ausbildung gilt als eine der härtesten der Welt, dauert mehrere Jahre und erfordert hervorragende körperliche und technische Fähigkeiten.
Nebenbei engagierte sie sich bei der Bergwacht Garmisch-Partenkirchen und in Umwelt- und Naturschutzprojekten. Sie schrieb ein Kinderbuch über den Klimaschutz und besuchte Schulen, um Kindern den respektvollen Umgang mit der Natur näherzubringen.
Damit zeigte sie, dass sie nicht nur eine Spitzensportlerin, sondern auch eine inspirierende Persönlichkeit war – jemand, der Werte lebte, statt sie nur zu predigen.
Expeditionen und Leidenschaft für das Hochgebirge
Mit zunehmender Erfahrung zog es Laura Dahlmeier immer höher hinaus. Sie begann Expeditionen in die großen Gebirgszüge der Welt zu planen.
2025 nahm sie an einer Expedition in Pakistan teil, um den Great Trango Tower und den Laila Peak zu besteigen – zwei technisch anspruchsvolle Gipfel im Karakorum-Gebirge.
Der Great Trango Tower gilt als einer der schwierigsten Kletterberge der Welt. Seine fast senkrechten Granitwände stellen selbst erfahrene Bergsteigerinnen vor extreme Herausforderungen. Doch für Laura Dahlmeier war das genau die Art von Herausforderung, die sie suchte: körperlich, mental, naturverbunden.
Nach dem erfolgreichen Aufstieg des Great Trango Tower im Juli 2025 wollte sie den Laila Peak (6.069 Meter) besteigen. Doch dort ereignete sich die Tragödie, die ihr Leben beendete.
Der tragische Unfall am Laila Peak

Am 28. Juli 2025 wurde Laura Dahlmeier beim Abstieg vom Laila Peak von einem Steinschlag getroffen. Sie befand sich mit einer Bergkameradin in sicherer Route, als sich plötzlich Felsbrocken lösten.
Der Einschlag traf sie schwer, und trotz der sofortigen Bemühungen ihrer Partnerin konnte sie nicht mehr gerettet werden.
Schlechtes Wetter, Sturm und Lawinengefahr verhinderten einen schnellen Rettungseinsatz. Aufgrund der extremen Bedingungen entschieden die Behörden, keine gefährliche Bergungsaktion durchzuführen.
Freunde berichteten später, dass Laura Dahlmeier schon zuvor gesagt hatte, sie wolle „niemals, dass jemand für sie sein Leben riskiert“.
Diese Haltung zeigte ihren Respekt vor der Natur bis zum Schluss – sie wusste, dass die Berge größer und stärker sind als jeder Mensch.
Ihr Tod löste weltweit Trauer aus. In Garmisch-Partenkirchen legten Fans Blumen nieder, Sportverbände würdigten sie als „eine der größten deutschen Wintersportlerinnen aller Zeiten“.
Vermächtnis und Persönlichkeit
Laura Dahlmeier hinterließ weit mehr als Medaillen und Rekorde.
Sie stand für Bodenständigkeit, Respekt, Disziplin und Authentizität. Trotz Ruhm blieb sie immer sie selbst – freundlich, bescheiden und ehrlich.
Ihr Vermächtnis lebt in mehreren Dimensionen weiter:
- Im Sport – als Vorbild für junge Biathletinnen, die ihre Disziplin, Ausdauer und mentale Stärke bewundern.
- In der Gesellschaft – als Symbol dafür, dass Erfolg auch bedeutet, seinem Herzen zu folgen.
- In der Natur – als Frau, die die Berge liebte, ohne sie zu unterschätzen.
Laura Dahlmeier zeigte, dass man Erfolg nicht an der Länge einer Karriere misst, sondern an ihrer Intensität und Echtheit. Ihre Geschichte lehrt, dass Mut zur Veränderung keine Schwäche, sondern Stärke ist.
Kurzbiografie / Tabelle
| Merkmal | Angaben |
|---|---|
| Name | Laura Dahlmeier |
| Geburtsdatum | 22. August 1993 |
| Geburtsort | Garmisch-Partenkirchen, Bayern, Deutschland |
| Sportart | Biathlon (später Berglauf und Alpinismus) |
| Größe / Gewicht | ca. 1,62 m / 52 kg |
| Olympische Spiele | 2018 – Pyeongchang |
| Olympische Medaillen | 2 × Gold (Sprint, Verfolgung), 1 × Bronze (Einzel) |
| Weltmeistertitel | 7 × Gold, 3 × Silber, 5 × Bronze = 15 Medaillen |
| Weltcupsiege | 22 Einzelsiege |
| Gesamtweltcup | Siegerin 2016/17 |
| Rücktritt | 17. Mai 2019 (Alter 25) |
| Nachkarriere | Berglauf, Bergführerin, Buchautorin, Bergwacht |
| Tod | 28. Juli 2025 am Laila Peak (Pakistan) durch Steinschlag |
Häufige Fragen (FAQ) zu Laura Dahlmeier
1. Wer war Laura Dahlmeier?
Laura Dahlmeier war eine deutsche Biathletin, Olympiasiegerin, Weltmeisterin und Bergführerin. Sie gilt als eine der erfolgreichsten Wintersportlerinnen Deutschlands.
2. Was machte sie nach ihrer Biathlonkarriere?
Nach ihrem Rücktritt wurde sie Bergläuferin und absolvierte die Ausbildung zur staatlich geprüften Berg- und Skiführerin. Sie engagierte sich für Umweltschutz und veröffentlichte ein Kinderbuch über Naturbewusstsein.
3. Warum beendete sie ihre Karriere so früh?
Sie erklärte offen, dass sie nicht mehr die volle Leidenschaft für den Spitzensport spüre. Sie wollte neue Herausforderungen im Leben annehmen, bevor sie körperlich oder mental ausgebrannt wäre.
4. Was war ihr größter Erfolg?
Ihr größter Triumph war die Doppel-Goldmedaille bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang und der Sieg im Gesamtweltcup 2017.
5. Wie starb Laura Dahlmeier?
Am 28. Juli 2025 verunglückte sie bei einer Expedition im Karakorum. Beim Abstieg vom Laila Peak wurde sie von einem Steinschlag getroffen und kam ums Leben.
6. Wofür wird sie erinnert?
Sie wird als bescheidene, mutige und inspirierende Persönlichkeit in Erinnerung bleiben – als Frau, die auf und neben der Loipe Großes geleistet hat.
Fazit
Laura Dahlmeier war weit mehr als eine Sportlerin. Sie war ein Mensch mit Prinzipien, Leidenschaft und einem tiefen Sinn für Natur und Verantwortung.
In einer Welt, in der Erfolg oft mit Dauer verwechselt wird, zeigte sie, dass es wichtiger ist, authentisch zu leben.
Ihr Weg vom Biathlon-Stadion auf die Gipfel der Welt war ein Symbol für Mut, Entschlossenheit und Lebensfreude.
Auch wenn sie viel zu früh ging, bleibt ihr Vermächtnis bestehen – in den Bergen, im Biathlonsport und in den Herzen jener, die sie inspiriert hat. mehr sehen



